Bildergeschichten
Jedes meiner Bilder hat eine Geschichte.
Dieses erzählt von einer Idee, von Visualisierung, von Geduld und von der Zeit, auf den richtigen Moment zu warten. Den Moment, an dem die tief stehende Februarsonne ihre Strahlen genau in dem Winkel auf die Äste auftreffen lässt, um sie zum Leuchten zu bringen.
Entstanden ist das Foto nur ein paar Kilometer von meinem Zuhause entfernt an einem Waldrand, an dem ich ungezählte Male mit dem Mountainbike vorbeigefahren bin. Ich kannte den Anblick also. Er ist - ich muss es so sagen - langweilig. Im Frühjahr hellgrün belaubt und meist im Schatten, um Sommer dunkelgrün und in viel zu helles Licht getaucht, im Herbst schmutzigbraun, im Winter trostlos und grau. Es gibt aber eine Lichtsituation, die alles verändert. Diese einzufangen dauerte zwei Winter. Ich hatte den Moment, an dem alles passen müsste vor Augen. Immer wieder fuhr ich vorbei, schaute auf die Uhr, plante und studierte den Wetterbericht. Eines Tages war es soweit. Der Sonnenstand müsste perfekt sein, die Wolken sollten am frühen Nachmittag aufreißen ... meine Chancen waren also nicht schlecht.
Ich lud Kamera und Stativ ins Auto und fuhr los. Ich war bereits mittags vor Ort, ging spazieren, fotografierte ein wenig und spähte immer wieder über das abgeerntete Maisfeld zu meinem Motiv hinüber. Der Himmel wurde immer blauer - doch würde meine Berechnung stimmen? Oder würde die Sonne hinter dem Wald auf der rechten Seite verschwinden bevor sie diesen einen Lichteffekt schaffen könnte?
Wohlweislich hatte ich wasserfeste Stiefel an, denn der Acker, auf dem ich mein Stativ aufbaute, war tief und schlammig. Trotzdem bekam ich kalte Füße beim Warten. Meine Jacke wärmte auch nicht wirklich beim tatenlosen Herumstehen und meine Finger waren klamm. Handschuhe hatte ich natürlich mal wieder vergessen. Einige Spaziergänger schauten herüber, sich erkennbar wundernd, was ich da trieb, eine halbe Stunde mitten auf einem Feld stehend. Ein Hund rannte kläffend auf mich zu.
Und dann war es soweit. Die Kamera war bereits eingestellt, so musste ich nur noch auslösen und hatte ein Foto gemacht. Ganz einfach.
Bei diesem Bild handelt es sich um eine limitierte Edition von nur zehn Exemplaren. Drei sind bereits verkauft; eines nach Hamburg, eines hängt in Stuttgart und ein weiteres in meiner Nähe. Am Besten kommt es groß und auf leicht glänzendem Material oder hinter Glas zur Geltung. Sie erhalten Ihr Bild selbstverständlich mit Zertifikat. Erwerben können Sie es in meinem Shop und selbstverständlich berate ich Sie gern persönlich.
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Diese beiden Bilder entstanden an einem Novembermorgen im Jasmund Nationalpark auf Rügen. Ich muss grinsen, während ich die Geschichte dazu erzähle. Wie fange ich an? Mit der einzigartigen Lichtstimmung, die frühwinterlicher Buchenwald morgens um sieben Uhr im Nebel darbietet? Soll ich beschreiben, wie sich völlige Stille anfühlt? Oder gleich zum Punkt kommen, also zu dem Moment, als ich diese Bilder gemacht habe?
Der Moment, ich kann's nicht anders sagen, tat weh. Vor allem im rechten Sprunggelenk, das eine halbe oder dreiviertel Stunde vorher umgeknickt war. Ich hatte nicht auf den Untergrund geachtet, sondern auf Motive. Das ist eines meiner Probleme: Ich schaue und schaue - und stolpere über Äste, bleibe in Schlingen hängen oder stoße mir den Kopf.
Diesmal ging etwas kaputt, das war mir sofort klar. Ich dachte an einen Bänderriss, mal wieder. Kein Ding, damit kann man leben. Musste ich auch, denn ich hatte etwa fünf Kilometer Rückweg zu bewältigen. Und weil ich mich in einer wunderbaren Umgebung befand, die mich ebenso faszinierte wie von meinen Schmerzen ablenkte, humpelte ich eben mit Hilfe meines Stativs weiter.
Fünf Kilometer mit gebrochenem Sprunggelenk - jetzt habe ich das Folgende, also Arzt, Krankenhaus, Schiene, Krücken, vorzeitige zwölfstündige Heimreise mit Hilfe des ADAC bereits verraten - können verdammt lang sein! Outdoorerfahren wie ich bin, ließ ich mir Zeit. Sicher ankommen hieß mein Ziel, keinesfalls nochmals umknicken mit dem spürbar instabilen und über dem Schuh stark anschwellenden Fuß! Handynetze gibt es in den Gebieten, in denen ich zum Fotografieren unterwegs bin, eher selten, also bin ich meist auf mich selbst gestellt. Dessen bin ich mir bewusst und achte normalerweise (sic) auf mich.
Weil ich aber leidenschaftliche Naturfotografin bin, kann ich an solch wunderbaren Bildern wie den hier gezeigten nicht einfach vorbeigehen (nicht einmal vorbeihumpeln). Für mich war es mehr als "Schadensersatz", nach meiner schmerzhaften Ungeschicklichkeit solch einzigartige Waldlandschaften sehen und fotografieren zu können.
So, nun wissen Sie's. Meine Lehre: Nächstes Mal die knöchelhohen Stiefel aus dem Auto holen statt aus Faulheit in Halbschuhen in den Wald zu gehen. Ich hab's seitdem beherzigt.
Sie können diese Bilder hier erwerben. Klicken Sie dafür auf das gewünschte Foto und wählen Sie die gewünschte Ausfertigung und Größe an. Sehr schön wirkt die Nebelstimmung auf Leinwand; das Leuchten des Waldes kommt auf Acryl wunderbar zur Geltung.